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Fair Trade +

Warum Direct Trade besser ist als Fairtrade

Wieso setzen wir auf direkt gehandelten Kakao (Direct Trade) und nicht auf ein Fair-Trade-Siegel?

Fairer Handel ist uns wichtig: Deshalb beziehen wir unseren Kakao direkt von einer einzigen Kakao-Farm, auf der wir selbst gelebt und gearbeitet haben.

Fundo Qoya ist eine kleine familiengeführte Farm – von ihr haben wir viel über die Kunst des Kakaoanbaus gelernt, mit allem was dazugehört. Die Farm Fundo Qoya hat sich nicht nur auf den traditionellen und nachhaltigen Anbau von Kakao spezialisiert, sondern setzt sich auch für die Menschen aus der Umgebung ein, zum Beispiel indem sie Märkte organisiert und junge Frauen unterstützt.

Unseren Kakao beziehen wir ohne Zwischenhändler direkt von Fundo Qoya. So wissen wir nicht nur, wo der Kakao wächst, sondern können uns auch direkt über die Arbeitsbedingungen vor Ort informieren und vor allem auch einen gerechten Preis für den Kakao bezahlen.

Wir bezahlen 45% über dem fairen – organic- Mindestpreis, den die Organisation Fairtrade International festlegt.

Wieso wir das tun? Dazu müssen wir etwas ausholen und das Thema Fairer Handel (Fair Trade) und die verschiedenen Fair-Trade-Organisationen und Fair-Trade-Siegel näher erläutern.

Was bedeutet fairer Handel und welche Organisationen und Siegel gibt es?

Viele Kakaofarmer:innen mussten früher – und müssen vielerorts auch heute noch – für sehr wenig Geld arbeiten. Denn das meiste Geld verdienen nicht die Farmer:innen selbst, sondern die Zwischenhändler:innen.

Damit sich diese Lage verbessert, wurde 1997 die Organisation Fairtrade International gegründet: Die Konsumenten sollten nachhaltiger und bewusster einkaufen, und das “Fairtrade”-Siegel der Organisation sollte dabei als Orientierung dienen.

Dabei ging es vor allem darum, den Kakaofarmer:innen gerechte Löhne zu ermöglichen und sie finanziell unabhängiger zu machen. Beispielsweise gibt es eine zusätzliche Sozialprämie, durch die soziale Projekte in der Anbauregion finanziert werden sollen.

Was ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung war, lässt sich heute aber noch besser gestalten. Denn das Prinzip „Hauptsache Fairtrade“ geht nicht weit genug: Bei den Fair-Trade-Siegeln profitieren längst nicht alle Beteiligten gleich gut. Die Faktoren sind neben den Landwirt:innen auch die Umwelt und Nachhaltigkeit, und welcher Aspekt in den Vordergrund gerückt wird, entscheiden die Richtlinien des Siegels.

Neben Fairtrade International gibt es noch weitere Organisationen, die Fair-Trade-Siegel vergeben.

Die Siegel sind oft Sache der Betrachtungsweise: Worauf setzt die jeweilige Organisation ihre Akzente? Geht es vor allem um faire Löhne oder um Umweltthemen? Die Standards, die die Farmen erfüllen müssen, unterscheiden sich teilweise gravierend. Die Unterschiede liegen hauptsächlich bei den Prämien, den Anreizen für Qualität und der Art der Zusammenarbeit mit Kooperativen. Für jedes Siegel gibt es eine Person der Organisation vor Ort, welche jedoch nicht zwingend direkten Kontakt zu den Produzenten haben muss.

Das Problem: Es gibt keine gesetzlichen Standards.

Was steckt hinter den verschiedenen Fair-Trade-Siegeln?

Die verschiedenen Siegel (“Fairtrade”, Rainforest Alliance, UTZ) funktionieren nach einem ähnlichen System. Die Standards werden von der Organisation definiert, die das Siegel vergibt. Eine Farm ist berechtigt, ein Siegel zu tragen, wenn sie die grundlegenden Kriterien eines Siegels erfüllt und erfolgreich eine erste Überprüfung besteht. Die Kriterien und Zeitabstände der Überprüfung unterscheiden sich dabei teilweise stark voneinander.

Dabei muss man vorsichtig sein: Denn selbst wenn eine Tafel Schokolade mit einem Siegel ausgezeichnet ist, ist das nicht damit gleichzusetzen, dass tatsächlich alle Kriterien zu 100% erfüllt werden. Die Standards werden nämlich nicht alle gleich gewichtet. Manche müssen beispielsweise erst in einem Zeitrahmen von drei Jahren erfüllt werden, andere sind nur fakultativ.

Man findet auch manchmal Verpackungen mit einem Fair-Trade-Siegel, bei denen einzelne Zutaten nicht den Kriterien des Siegel-Anbieters entsprechen. Dann findet sich meist ein entsprechender Hinweis auf der Rückseite, dass diese Zutat ggf. durch eine konventionelle Zutat ersetzt wurde.

Die durch das Siegel ausgezeichneten Unternehmen und Farmen müssen sich außerdem nicht unbedingt für einen fairen Handel im Generellen einsetzen: Der Siegelstandard greift also oft nur sehr lokal.

Wie schon erwähnt, unterscheiden sich die Siegelstandards “Fairtrade”, Rainforest Alliance und UTZ in manchen Punkten sehr stark voneinander. Bei allen können die genauen Standards online eingesehen werden und in jedem Punkt miteinander verglichen werden. Damit ihr einen Einblick bekommt, haben wir die wichtigsten Organisationen, die Fair-Trade-Siegel vergeben, hier kurz für euch zusammengefasst.

Kakaofarmer

Die verschiedenen Siegel im Detail

Bei Rainforest Alliance geht es um den Produzenten und die Umwelt

Die Rainforest Alliance kümmert sich um die Produktionsweise im Einklang mit der Natur. Den Kakaofarmer:innen soll eine nachhaltige Arbeitsweise nahegelegt werden, auch zur Verbesserung ihrer eigenen Zukunft. Es geht darum, nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden und landwirtschaftliches Wissen zu erarbeiten und weiterzuentwickeln.

Bei der Rainforest Alliance werden aber keine Untergrenzen für Preise festgelegt oder Prämien für soziale Projekte gezahlt. Den Farmer:innen soll die Grundlage dazu geschaffen werden, über ihre Preise selbst zu verhandeln.

Fairtrade International konzentriert sich auf die Armutsbekämpfung

Die Ziele von Fairtrade International sind, die Klein-Farmer:innen unabhängiger zu machen und sie zur Selbständigkeit zu befähigen. Bei Fairtrade International bzw. dessen “Fairtrade”-Siegel liegt ein besonderes Augenmerk auf deren Förderung und Stärkung, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Zukunft selbstbestimmt zu gestalten. Die Standards von Fairtrade International umfassen festgelegte Mindestpreise und die Möglichkeit der Vorfinanzierung von Ernteerträgen.

Zusätzlich wird den Farmer:innen eine Prämie für soziale Projekte gezahlt, die in Abhängigkeit zu deren Verkaufsmenge steht. Diese sozialen Projekte finden in den Gemeinschaften vor Ort statt und können sich zum Beispiel auf die Förderung von Frauen beziehen.

Fairtrade International macht sich also vor allem für soziale Themen stark. Nachhaltigkeit und Umwelt sind dagegen weniger wichtig.

UTZ schafft einen Markt für die Produkte

Bei UTZ ist vor allem die Transparenz wichtig. Die gesamte Lieferkette soll durchschaubar und nachvollziehbar sein. Außerdem will UTZ einen Markt für faire Produkte kreieren.

Ursprünglich konzentrierte sich UTZ Certified hauptsächlich auf größere Erzeuger:innen und Kooperativen und deren Farmmanagement und Professionalisierung. Mittlerweile hat sich UTZ aber auch für kleinere Betriebe geöffnet.

Ein Fair-Trade-Siegel kann also ganz verschiedene Schwerpunkte setzen.

Darum bevorzugen wir den direkten Handel

Aus unserer Sicht ist nur direkter Handel wirklich fairer Handel. Denn nur durch Ausschalten der Zwischenhändler können wir Preise zahlen, die weit über dem Durchschnittspreis liegen. Und nur so können die Produzent:innen auch ihren Arbeiter:innen gerechte Löhne zahlen.

Normalerweise sind die Produzent:innen und Arbeiter:innen diejenigen, die am wenigsten in der Wertschöpfungskette verdienen. Bei uns ist das anders: Dadurch, dass sonst niemand am Kakao mitverdient außer den Landwirt:innen, kommt deutlich mehr Geld bei ihnen an.

Im Direct Trade können wir uns umfassender um die verschiedenen Bedürfnisse kümmern, die sowohl Kakaofarmer:innen als auch die Umwelt und Kund:innen haben.

Bei Dos Estaciones möchten wir möglichst viel Kontrolle über die Lieferkette unseres Kakaos haben. Unser Single-Farm-Prinzip gibt uns außerdem die Möglichkeit, so eng mit unserer Kakaofarm zusammenzuarbeiten, wie es bei Industrieschokolade niemals möglich wäre.

Wir kümmern uns um die Qualität unseres Kakaos, um unsere Kund:innen, die Umwelt und um faire Preise. Deshalb stehen wir im ständigen Kontakt mit der familiengeführten Farm Fundo Quoya in Peru, von der wir unseren Kakao beziehen.

Mit dieser Nähe können wir so viel erreichen. Wir sind Direct Trader, um:

  • die gleichbleibend gute Qualität unseres Kakaos sicherzustellen
  • faire Preise an die Landwirt:innen zu zahlen
  • eine nachhaltige Bewirtschaftung von Land und Natur zu gewährleisten
  • den Regenwald zu schützen
  • individuell entscheiden zu können, auf was wir Wert legen

Bei uns kannst du dein faires Stück Schokolade genießen – und gleichzeitig etwas Gutes tun.

Wir setzen nicht auf Fair-Trade-Siegel, sondern auf wirklich fair gehandelte Schokolade.

Die Fair-Trade-Organisationen haben sicherlich viel dazu beigetragen, dass Lebensmittel bewusster konsumiert und deren Herkunft genauer geprüft wird. Ohne deren Arbeit wäre die Fairness-Bewegung so nie in Schwung gekommen, und die wirtschaftliche Situation für die Erzeuger wäre immer noch dieselbe.

“Fairtrade”-Schokolade war der wichtige Anfang dieser Bewegung. Jetzt ist es aber an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen.